Gemälde von Andokides-Maler

Andokides-Maler

Der Andokides-Maler war ein attischer Vasenmaler der Spätarchaik. Der von etwa 530 - 510 v. Chr. tätige Künstler gilt meist als der „Erfinder“ der rotfigurigen Vasenmalerei. Der eigentliche Name des Andokides-Malers ist nicht überliefert. Seinen Notnamen erhielt er nach dem Töpfer Andokides, der fünf von ihm bemalte Gefäße signierte. Abgesehen von drei Augenschalen sind alle seine Vasen Bauchamphoren des sogenannten „Typus A“. Der Maler gilt als Schüler des bedeutenden schwarzfigurigen Vasenmalers Exekias. Ihm werden die ersten Versuche, im rotfigurigen Stil zu malen, zugeschrieben. Daneben experimentierte er auch mit weißgrundiger Bemalung. Sieben der ihm zugeschriebenen Vasen, sechs Bauchamphoren und eine Augenschale, sind sogenannte Bilinguen mit einer rotfigurig und einer schwarzfigurig bemalten Seite. John D. Beazley schrieb die schwarzfigurige Seite dieser Vasen dem Lysippides-Maler zu, wie auch eine Reihe weiterer, ganz schwarzfigurig bemalter Gefäße. Schon Beazley war sich nicht sicher, ob es sich hierbei um zwei Malerpersönlichkeiten handelte oder um einen Maler mit unterschiedlichen Stilelementen in den Techniken. Letztlich entschied er sich jedoch für zwei verschiedene Maler; die Gründe dafür wurden vor allem von Beth Cohen wie auch von Heide Mommsen deutlich herausgearbeitet. Für die Einheit der beiden Maler sprachen sich etwa Konrad Schauenburg, Herbert Marwitz und John Boardman aus; Martin Robinson und andere hielten sich unentschieden in der Frage. Gegen eine Identität sprechen die deutlichen stilistischen Unterschiede in der Detailzeichung von rotfigurigen und schwarzfigurigen Bildern besonders bei anatomischen Angaben. Die Befürworter sehen dies als absichtliches Stilelement, als gewollte Gegenüberstellung der verschiedenen Möglichkeiten der beiden Malstile. „Die Diskrepanz zwischen der traditionell-gebundenen Malweise des Lysippides-Malers und den unbefangenen und sensiblen rotfigurigen Bildern [des Andokides-Malers], trotz gegenseitiger Anpassung, lässt sich nur mit dem unterschiedlichen Charakter von zwei Meistern erklären“ (H. Mommsen). Die Bilder des Andokides-Malers zeigen meist mythische Themen, wobei Heraklesdarstellungen überwiegen. Die Figuren wirken etwas eckig und steif, „strahlen aber einen naiven, heiteren Charme aus“ (I. Wehgartner). Auffällig ist die sparsame Binnenzeichnung der Körper im Gegensatz zur sehr ornamentalisierten Darstellung der Bekleidung. Die Möglichkeiten der rotfigurigen Malerei schöpfte der Andokides-Maler noch nicht aus, das blieb der Pioniergruppe um Euphronios vorbehalten. Die Nähe seines Stils zu dem der Friese des Schatzhauses der Siphnier in Delphi lassen eine Datierung der frühesten Werke und somit der frühesten rotfigurigen Vasenmalerei um das Jahr 530 v. Chr. zu.

Gemälde

Herakles auf dem Ruhebett (Vorderseite)

Schlagworte: Vase, Antike, Amphore

Herakles auf dem Ruhebett (Vorderseite)

Andokides-Maler

Antikensammlungen, München

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Herakles auf dem Ruhebett (Rückseite)

Schlagworte: Vase, Antike, Amphore

Herakles auf dem Ruhebett (Rückseite)

Andokides-Maler

Antikensammlungen, München

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