Schlagworte: Engel, Frau, Kinder, nackt, Bett
Entstanden: um 1530
Galleria Borghese, Rom
Leinwand, 161 X 193 cm
14 Stimmen:
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Martin N. 31.07.2008, 16:11 Uhr
Der Kommentar stammt nicht von mir. Ich habe ihn aus der NZZ kopiert. Er weist auf die gegenwärtig in Ro, zu besichtigende sowie auf eine zukünftige Correggio-Ausstellung hin:
Jugendlicher Frohsinn und antike Monumentalität
Der Renaissancemaler Correggio in einer Ausstellung der Galleria Borghese in Rom
Die Galleria Borghese in Rom zeigt die erste monografische Ausstellung des Renaissancemalers Correggio – in der Gegenüberstellung mit Werken aus der Antike geben die rund 50 Arbeiten des Meisters Aufschluss über seine Beziehung zur alten Kunst.
Eva Clausen
Nomen est omen. Correggio hiess eigentlich Antonio Allegri, und allegro, heiter, war der Maler zweifellos. Er liebte die Unbesonnenheit und Freude, die Spontaneität und Ausgelassenheit, mit einem Wort, er liebte all das, was gemeinhin dem Alter der Jugend zugutegehalten wird. Kindlich naiv, offenherzig und expressiv und mitreissend, wie nur die jugendliche Begeisterungsfähigkeit sein kann, das sind Merkmale, die ausnahmslos seine Werke kennzeichnen, und doch – und hier liegt das Geheimnis seiner Kunst – sind sie von beispielhafter Disziplin und Ausgewogenheit, beugen sich dem Diktat von Form und Farbe, Inhalt und Aufbau exemplarisch. In der Galleria Borghese in Rom ist nun die erste monografische Ausstellung des Renaissancemalers zu sehen – mit rund 50 aus internationalen Museen stammenden Gemälden und Zeichnungen.
Die Erziehung von Cupido
Correggio war ein lernbegieriger Schüler, und zu seinen Idealen gehörten die der Antike, die er vermutlich, wenngleich bis heute in keinem Dokument nachweislich festgehalten, auf einer Reise nach Rom, der Wiege der Renaissance, studierte. Das Fehlen eines Belegs der tatsächlichen Tuchfühlung mit der Kunst des Altertums und ihrer Wiedergeburt im 16. Jahrhundert macht die massive Präsenz ideeller und formeller Berührungspunkte wett; für eine gewissenhafte Unterweisung in die Gravitas, Erhabenheit und Monumentalität der Antike hatte schon Correggios Meister Mantegna in Mantua gesorgt. Mantegna selbst begab sich nur einmal, 1489, nach Rom, die Spuren seines Aufenthaltes, die Fresken der Kapelle und Sakristei der Residenz von Papst Innozenz VIII. im Vatikan, sind nicht erhalten, es liegt aber nahe, dass sie der Grund für Correggios Pilgerschaft nach Rom waren.
Selten sind Meister und Schüler sich unähnlicher gewesen, und dies zum Glück Correggios, dessen sprühende Unbändigkeit förmlich nach straffen Zügeln suchte. Indizien für den Wunsch nach einem Virgil finden sich im Œuvre in der häufigen Wiederkehr kindlicher Figuren, vom Jesusknaben zu Engeln, Götterkindern, Amorinen, Putten, emblematisch ist die Darstellung der Erziehung von Cupido, Correggios erstes Gemälde eines profanen Sujets, datiert 1523: Merkur bringt seinem Söhnchen, in Anwesenheit der Mutter, Venus, Lesen und Schreiben bei. Das Alphabet scheint nicht das einzige pädagogische Anliegen des idyllischen Familienterzetts zu sein. Die Szene ist in der freudvollen Naturbekleidung der Protagonisten eine Apotheose der Sinneslust und Erotik. Die Blösse der Figuren ist natürlich frei von Scham, die Kunst und Lust der Verführung unausgesprochen, schwebend im Gleichgewicht des malerischen Bildaufbaus.
Die Antike gab Correggio den «Freibrief» für seine gewagte Komposition, er schöpft aus der Mythologie, etwa aus Ovids «Metamorphosen», um sein Credo von der genussvollen Hingabe, der unschuldigen Erotik mitteilsam zum Ausdruck zu bringen. Nicht anders in der berühmten «Danae»-Darstellung, die ebenfalls neben der weiblichen Hauptfigur, die freudig der Verführungskünste Jupiters, der sich in einen Goldregen verwandelt hat, harrt, einen blondgelockten, geflügelten Knaben, Amor, zeigt, der der eher jugendlich-jungfräulichen Göttin beim Lüften des Schleiers behilflich ist, während vor dem Baldachinbett des häuslichen Interieurs zwei Putten selig in das Anspitzen ihrer Pfeile vertieft sind.
Menschliches Fühlen
Ist die Herkunft der Gestalten aus dem Olymp sozusagen Garantie für die stille Grösse und Erhabenheit, verleiht Correggio den Figuren natürliche, fast fleischliche Lebendigkeit. Ihre Gesichter sind alles andere als starr, sie drücken eloquent Inbrunst und Verlangen aus und ziehen den Betrachter in ihren Bann. Correggio schöpfte ausgiebig aus dem Quell der Antike und setzte den phantasievollen Gehalt in die Sprache seiner Zeit um: Er strebte die Perfektion und Eigenständigkeit der Malerei an, das plastische Helldunkel, glutvolles Kolorit, von innen strahlendes Licht, die Erfassung des Unfassbaren, des Ätherischen.
Erregung und Ruhe
Leonardo da Vinci und Mantegna waren Correggios Leitbilder und geboten seinem Hang zur schwärmerischen Übertreibung Einhalt, der ihn hie und da in geradezu phantastische Gefilde führte, etwa in der schwindelerregenden, kühnen Ausmalung der Kuppel des Doms von Parma. In der Staffeleimalerei dagegen bewegte er sich geduldig in den gegebenen Grenzen, und vor allem in den religiösen Sujets wusste er menschliche Erregung und göttliche Ruhe zusammenzuführen. Die Madonnen, mit ihrem jeweiligen mehr oder minder unbändigen Knaben im Schoss, sind die personifizierte Nachsicht, die Verkörperung der stillen Hingabe. Während das Kind in der «Madonna Campori» hungrig und ungeduldig die Brust der Mutter entkleiden will, schaut dieselbige mit unendlicher Zartheit und Liebe auf das Geschöpf herab. Noch expliziter ist ihr Verhalten in der eindrucksvollen Darstellung der das Kind anbetenden Madonna, die Geste der knienden Jungfrau mit rosig entzücktem Gesicht ist eine ergreifend schlichte Darstellung menschlicher Affekte.
Die Ausstellung in Rom macht dem Besucher Lust auf mehr, zumal viele der Meisterwerke des 1534 im Alter von nur 45 Jahren verstorbenen Malers fehlen. Parma wird einige Lakunen füllen, dort ist ab dem 20. September eine zweite, noch umfangreichere Schau zu sehen, die neben Gemälden, darunter die berühmte «Madonna mit dem heiligen Hieronymus», «Der Tag» genannt, auch die Möglichkeit zur Besichtigung der Fresken in der Domkuppel aus nächster Nähe dank einem extra Gerüst bieten wird.
Correggio e l'antico. Galleria Borghese Rom. Bis 14. September 2008 (Kartenvorbestellung obligatorisch auf www.ticketeria.it). Katalog (Motta Editore) € 25.–.
http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/aktuell/jugendlicher_frohsinn_und_antike_monu [..] ntalitaet_1.795905.html
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