Entstanden: 1635
Gemäldegalerie, Berlin
Öl, Leinwand, 156 X 129 cm
14 Stimmen:
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Raimund Philipp 24.01.2019, 17:41 Uhr
Wenn Jesus Christus in Wahrheit gesprochen hat, warum sind dann diese irrsinnigen Grausamkeiten in den letzten zweitausend Jahren geschehen.
Hätten seine Worte Resonanz gefunden wären wir schon längst aus diesem bösen Alptraum erwacht und der kleine Planet Erde wäre ein Ort des gesegneten Lebens geworden.
Jesus ist an seiner Umwelt gescheitert.
Das ist das Messias Problem. Die Wahrheit ist da, sichtbar, verkörpert. Wir jedoch, die Gesellschaft, das Kollektiv sind blind für den menschlichen Diamanten unter uns. Gott reicht uns die Hand und wir bemerken es nicht.
Der Auserwählte weiß um seine Bedeutung. Er kennt die Wichtigkeit seiner Botschaft für die Entwicklung des menschlichen Bewusstseins und er sieht die Folgen seines Scheiterns auf kommende Generationen.
Das Gemälde wird von der Kunsthistorik: „Simson bedroht seinen Schwiegervater“ genannt. Dieser Titel trifft voll daneben, wenn es um die wahre Bedeutung des Werkes geht.
Zentral im Gemälde sehen wir einen von Gott auserwählten Menschen in wütender Pose. Es ist Simson, der biblische Haudegen aus den Richtergeschichten. Und dieser Held trifft in seiner göttlichen Kraft, in seiner göttlichen Wahrheit auf die Ablehnung eines Einzelnen.
Da haben wir schon den Wesenskern. Das bekannte Messias Problem. In seiner von Gott gegebenen, außergewöhnlichen Kraft wird Simson nicht als als Bote Gottes erkannt. Das Göttliche stößt auf einfache, banale Ablehnung.
Im Schutze seiner dicken Hausmauer wirft der Schwiegervater einen kurzen Blick auf den Störenfried. Man meint Häme zu erkennen als er diesem Mann den Eintritt ins Haus verwehrt. Schnell ist der Fensterladen wieder zu.
Unser Simson steht da wie ein begossener Pudel.Ihm, der um seine Göttlichkeit weiß sind die Türen verschlossen.
Er war in guter Absicht gekommen, er hatte ein Zicklein zum Abendmahl mitgebracht. Mit diesem Menschen wurde Gott abgewiesen.
Die Gemälde von Rembrandt sind ebenfalls ein Fingerzeig zum Göttlichen. Höchstes Bewusstsein wird oft als klarer, zeitloser Spiegel beschrieben. Nur wenige Meister konnten wie Rembrandt die Schöpfung in solcher Klarheit darstellen.
Aber auch er scheiterte an seiner Umwelt. Nicht ohne Grund hat er diesem Simson seine eigenen Gesichtszüge verliehen.
Der Titel „Simson bedroht seinen Schwiegervater“ deutet nicht auf das wirkliche Thema dieses Gemäldes hin.
Die richtige Umschreibung wäre:
„In Simson steigt Wut auf, wenn er die Ablehnung des Göttlichen durch den Ignoranten erkennt“
Die Kunsthistorik spricht von Bedrohung des Schwiegervaters. Das ist in diesem Bild jedoch nicht zu erkennen.
Einer der einen anderen bedroht dreht sich auch körperlich zum Kontrahenten hin. Sein Blick ist nicht abgewendet sondern voll Zorn auf den Anderen gerichtet. Man könnte sich einen Simson vorstellen der dem Alten an den Kragen geht und ihn aus dem Fenster zieht.
Wir sehen nichts von alledem. Simson wendet sich mit leerem Blick aus dem Bild heraus dem Betrachter zu, ähnlich einem Schauspieler der Wut darstellt.
Die einzige Wirksamkeit der drohenden Geste ist der Schatten den die Faust auf das Gemäuer wirft.
Simson sagt, schau her, ich bin wütend geworden, dieser Idiot in seinem Fenster konnte in mir Wut auslösen.
Rembrandt gibt diesem Konflikt keine Interaktion, da sind zwei Geschehen im gleichen Bild. Die Ablehnung des Auserwählten und und die aufkommende Wut, beides nahezu ohne inneren Zusammenhang.
Für Rembrandt war dieses Bild Selbsttherapie. Er kannte seine cholerischen Neigungen. Und er wurde wütend, ähnlich einem Horst Janssen, wenn er die Ignoranz des Banalen gegenüber einem von Gott inspirierten Gemälde erkannte.
In diesem Simson konnte der Meister seinem eigenen Inneren nachspüren. Er sah wie sinnlos solche Reaktion war. Die Wut steht auf verlorenem Posten. Dieser nachdenkliche Blick des Simson ist eben der Blick auf die ihn ihm aufsteigende negative Emotion.
Und unabhängig davon das die cholerischen Neigungen in der Psyche des Malers selbst angelegt waren, so ist die Wut des Auserwählten doch verständlich und zutiefst gerechtfertigt.
Wie anders wäre unsere menschliche Geschichte verlaufen, hätten wir diese immerwährenden Einladungen Gottes zu einer besseren Welt annehmen können.
Wir selbst sind die Idioten hinter diesen Fensterläden und kommen uns wichtig vor, wenn wir Kommentare zu den Propheten unserer Zeit abgeben. Ein kurzes Nein genügt und die Sache ist erledigt.
Der Schwiegervater hat bald seinen Hochmut verloren. Er wurde samt seiner Tochter umgebracht und noch Tausend andere verloren das Leben.
Das waren die schrecklichen Folgen einer unscheinbaren Geste. Ein Einzelner brachte mit der Ablehnung des Göttlichen einem ganzen Volk Unglück.
Und nicht nur die Philister haben gebüßt. Wir, die gesamte Menschheit büßen seit Urzeiten für diese Hochmut, wenn wir glauben die göttlichen Botschaften ignorieren zu können.
Hätte der Schwiegervater dem Simson die Türen freudig und in Demut geöffnet, wie anders wäre die Geschichte verlaufen. Nichts hat sich geändert.
Dieses Werk hängt in der Berliner Gemäldegalerie. Zu schade, jedem ignoranten Kopf sollte es um den Hals gehängt werden, zur ständigen Erinnerung an diese unsagbare Dummheit dem Falschen massenweise nachzulaufen, aber den wahren Propheten keinen Glauben zu schenken.
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